Staatsministerin a.D. Klaudia Martini erzeugt Aufbruchstimmung bei der traditionellen Schifffahrt des zukunftsorientierten Teils bayerischer Sozialdemokraten. Gernot Abendt, 3. Bürgermeister und Kulturreferent der Seegemeinde Tutzing, übernimmt die Führung bei der Rundfahrt auf dem Starnberger See.
Die zweite Befahrung oberbayerischer Seen durch die SEEHEIMER OBERBAYERN galt diesmal dem Starnberger See. Bei herrlichem Wetter legte das „MS Bernried“ am Dampfersteg in Starnberg zur politischen Sonderfahrt ab. „Das moderne Deutschland“ ist erklärtes Ziel des oberbayerischen Gesprächskreises, der gegen restaurative gesellschaftliche Tendenzen und für zukunftsweisende Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie – an der Seite von Frank-Walter Steinmeier – für die Weiterentwicklung der Außenpolitik von Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerd Schröder eintritt.
Staatsministerin a.D. Klaudia Martini, aus der Oberpfalz stammend, bodenständig und elegant zugleich, ging in ihrer engagierten Rede vor den überwiegend jugendlichen Mitgliedern des Gesprächskreises und vielen Gästen auf die politische Lage und das Selbstverständnis der „Seeheimer“ als – dem aufgeklebten „konservativen“ Attribut zum Trotz – zukunftsorientierte Speerspitze der Sozialdemokratie ein. Klaudia Martini, im „Gwand“ ihrer Heimatgemeinde Bad Wiessee gekleidet, berichtete u.a. aus ihren Erfahrungen als Sprecherin des Managerkreises „Regional Bayern“ der Friedrich-Ebert-Stiftung, als sie beklagte, dass zwar in allen Reden der Mittelstand gelobt wird, dass aber in der konkreten Gestaltung sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik in Bayern die Leistungsträger viel zu wenig vorkommen: „Die Interessen von Facharbeitern, Meistern, Technikern, Freiberuflern und Selbstständigen sind bei der SPD am besten aufgehoben – aber wir tun zu wenig, um dies deutlich zu machen, und wir tun stellenweise alles, um diese von aktiver Teilnahme an unserer Politik abzuhalten“.
Die frisch gewählte Vorsitzende der Juso-Gliederung MÜNCHEN NORD war begeistert: „Eine tolle Fahrt durch urbayerische Gewässer, eine motivierende Rede von Klaudia Martini, eine geile Stimmung unter den zahlreich anwesenden Jusos und spannende Gespräche beim Austausch mit den älteren Sozialdemokraten“.
Mit launigen Worten und kenntnisreichen Erklärungen bot Gernot Abendt, 3. Bürgermeister der Seegemeinde Tutzing, eine Glanzleistung und bewies, dass er zurecht auch das Amt des Kulturreferenten seiner Gemeinde bekleidet. „Dass der See fast überall für die Allgemeinheit zugänglich ist, verdanken wir dem dritten sozialdemokratischen Ministerpräsidenten in der bayerischen Geschichte, Wilhelm Hoegner, der nach dem Krieg das Recht der Bürger auf freien Zugang zu den Naturschönheiten in der Verfassung des Freistaats verankerte und auch damit Bayern alle Ehre gemacht hat“, sagte er zum Abschied.